Auswirkungen von Covid-19 auf die Kulturszene II: Musiktheater im Homeoffice

„Kunst ist eine Konstante; sie ist es, was uns alle verbindet“, das waren die ersten, den Amerikaner Jeff Koons zitierenden Worte von Ulrike Lunacek, der Staatssekretärin für Kunst und Kultur, bei einer Pressekonferenz am 17. April. Diese trug den vielversprechenden Titel „Aktuelles und Lockerungen im Bereich Kultur und Veranstaltungen“ – und doch war von Lockerungen eher wenig die Rede. Im Gegenteil: Während Großveranstaltungen bis mindestens Ende August strengstens untersagt sind, sollen Proben ab Anfang Juni nur unter den allgemein geltenden Hygienebestimmungen stattfinden können. „Dann brauchen wir gleich gar nicht zu probieren“, wie der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Herbert Föttinger, treffend formulierte. Der Grund scheint einleuchtend. Wie soll man beispielsweise Liebes- oder Streitszenen in einer Oper umsetzen, wenn jeglicher Körperkontakt verboten ist? Wie soll ein Chor auf der Bühne, die bekanntlich begrenzt Platz hat, stehen können; wie ein Ensemble im engen Orchestergraben spielen? So warf die obligatorische Pressekonferenz mehr Fragen auf, als sie beantworten konnte. Gleichzeitig wirken sich die angekündigten Lockerungen lediglich auf die bildende Kunst und Museen aus; im Bereich der Musik und der darstellenden Künste wurde die Situation noch verschärft. Obwohl Förderungen und Hilfsfonds Leuten in diesem Bereich staatliche Hilfe zur Verfügung stellen sollen, ist der Unmut groß. Die Freiheit, dem eigenen Beruf bald wieder wie gewohnt nachgehen zu dürfen, gilt nicht für Künstler; das Verbot jeglicher Veranstaltungen nimmt ihnen die Möglichkeit, ihr Können und ihre Leidenschaft öffentlich oder persönlich zu präsentieren.

Kultur ist in unserer Gesellschaft von sehr hoher Bedeutung. Die aufgrund des „Social Distancing“ zunehmende Vereinsamung macht schon nach wenigen Wochen vielen Menschen extrem zu schaffen und stellt sie vor psychische Herausforderungen. Seit jeher steht die Kunst für das Leben schlechthin; sie unterhält, sie verbindet, sie belehrt, sie bringt Menschen zum Lachen oder zum Weinen. Keine digital gestreamten Konzerte oder Aufführungen können Live-Auftritte ersetzen; jede Vorstellung ist einzigartig und hängt auch stark von der Stimmung im Publikum ab.

Aber auch – oder erst recht – die Künstler werden vor eine große Herausforderung gestellt. Mehrere Monate dürfen sie ihrem meist heißgeliebten Beruf nun nicht nachgehen. „Ich arbeite derzeit komplett ins Blaue hinein“, so die freiberufliche Theaterregisseurin Ursula Leitner in einem Gespräch mit dem „Standard“. Sie ist kein Einzelschicksal. Die Verunsicherung und die Traurigkeit ist bei vielen im Theater Arbeitenden groß. Vor allem die Ungewissheit, wann und wie es weitergehen wird, macht einigen zu schaffen.

Ich bin in den letzten Wochen der Frage nachgegangen, wie „Homeoffice“ auch im Musiktheaterbereich funktionieren kann – so ganz ohne Publikum in den Sitzreihen – und habe mich mit einigen Künstlern nicht nur über deren aktuelle Situation, sondern auch über manch spannende neue Projekte unterhalten.

Diese vielleicht hoffnungslos erscheinende Ausnahmesituation mag die Motivation vieler Künstler völlig aus der Bahn werfen. Aber gleichzeitig ist sie eine Chance, die Zeit zuhause produktiv zu gestalten und an neuen Projekten zu arbeiten. Das hat sich auch Anna Bernreitner gedacht: Ursprünglich hätte die freischaffende Regisseurin im ersten Halbjahr 2020 drei Produktionen – davon eine im Ausland – inszenieren sollen. Das Konzept für „Proserpina“ an der Neuen Oper Wien hatte sie gerade abgegeben, der Probenstart für „Die Liebe zu den drei Orangen“ in Nancy war nur noch wenige Tage entfernt und auch die Sommeroperette in Waidhofen/Ybbs war bereits kräftig in Planung, als die Coronakrise ihren vollen Lauf nahm. Prompt wurde die Premiere der Produktion in Nancy auf November 2022 verschoben, an einem neuen Datum für „Proserpina“ wird gearbeitet und die Aufführung von „Orpheus in der Unterwelt“, einer Freilichtveranstaltung, steht in den Sternen. Die Enttäuschung sei groß gewesen und besonders die vollständige Einstellung des Probenbetriebs schmerze sie sehr, so Bernreitner. Auch der Arbeitsalltag sei nicht mehr existent. Viel Zeit widmet sie nun ihren beiden Kindern, erledigt mit der älteren Tochter die Schulaufgaben, bastelt und spielt mit ihnen. Während sie das Familienleben so gut wie möglich bewältigt, bereitet sie hoffnungsvoll ihr Konzept für die für Oktober angesetzte Premiere der „Entführung aus dem Serail“ am Stadttheater Bielefeld vor.

Rosalinde (Anne Wieben), Alfred (Juraj Kuchar) und der Gefängniswärter Frank (Johannes Schwendinger) (c): Oper rund um/Screenshot

Als Ablenkung neben Hoffen und Bangen für die kommenden Produktionen dient Bernreitner ein neues, spontan entstandenes Projekt: die „Stayathome-Oper“. Um den Menschen daheim Freude zu bringen und sie zu unterhalten, erarbeitet sie mit den Darstellern der letzten Juni beim „Wir sind Wien-Festival“ aufgeführten „Fledermaus“ eine gekürzte Version der Operette in 5-minütigen Sequenzen und stellt diese anschließend in die sozialen Medien. Ihr Motto: „Wir singen vom Wohnzimmer mit Herzblut direkt in eure Wohnzimmer“. Ein Beispiel dafür, dass der Probenbetrieb auch digital möglich ist – und wir als Publikum dürfen jeden Donnerstag die schönsten Melodien und lustigsten Szenen des berühmten Stückes genießen.

Nach dem Interview in meiner letzten Reportage habe ich bei Volksoper-Ensemblemitglied Rebecca Nelsen nachgebohrt und so mehr über eines ihrer Projekte, denen sie sich derzeit widmet, erfahren. Bereits seit mehreren Jahren veröffentlicht sie auf ihrem YouTube-Kanal namens „Operatico Politico“ gemeinsam mit ihrem Mann bissige und kritische Politsatiren. Das Sängerehepaar dichtet bekannte Opernarien um und bezieht in englischer Sprache zu aktuellen Themen Stellung. So auch zu Corona – in ihrem neuesten Song mit dem knackigen Titel „Be The Model Of Successful Social Distancing“ (übersetzt: „Sei ein Vorbild in erfolgreichem gesellschaftlichen Abstand-Halten“) rufen die beiden humorvoll dazu auf, daheim zu bleiben und klären über die Hygieneregeln auf.

eine der Botschaften, die Rebecca Nelsen mit Operatico Politico vermittelt… (c): Screenshot YouTube, Operatico Politico

Unterstützung holt das Paar sich von einer waschechten Ärztin, die in dem Video über die medizinischen Aspekte des Virus aufklärt. Für die beiden sei ihr Beruf gleichzeitig eine Berufung – das sei verbunden mit einer Motivation, Kunst auch in dieser Zeit weiterzumachen und Menschen dadurch zu erreichen, so Nelsen. Wieder auf der Bühne stehen wird sie mit ihren Kollegen von der Volksoper am 26. April bei einem Operettenkonzert im Radiokulturhaus, bei dem das Publikum Kostproben aus der „Lustigen Witwe“ direkt nach Hause geliefert bekommt. Für sie sei das Wichtigste, dass die beiden zusammen, glücklich und gesund sind und gemeinsam Musik machen können.

Der Arbeitsalltag des Chefdramaturgen der Volksoper, Christoph Wagner-Trenkwitz, hat sich ebenfalls gründlich verändert. Wie alle anderen Mitarbeiter der Bundestheater ist auch er in Kurzarbeit. Die Betreuung von Neuproduktionen ist natürlich vollständig weggefallen; dasselbe gilt für die Erstellung neuer Spielpläne der kommenden Saisonen. Dadurch, dass eine Bühne mit rund 1300 Zuschauerplätzen nicht bespielt werden kann, ist der tägliche Einsatz an dem Haus vollständig unterbrochen. Das sei für alle Mitwirkenden eine sehr verletzende Situation; auch die Verschiebung von Produktionen wie „Schönberg in Hollywood“ in die Saison 2021/22 sei schmerzhaft für die Beteiligten. Die im Herbst anstehende Neuproduktion zur Saisoneröffnung ist trotzdem in Vorbereitung, auch wenn man sich über das Wie noch lange nicht im Klaren ist; vor allem, was die Hygieneauflagen für Proben und Vorstellungen betrifft. Doch nicht nur der Probenbetrieb, sondern auch die Bühnenbild- und Kostümwerkstätten waren lange Zeit im Stillstand und somit wäre ohne Lockerung der Maßnahmen dann eine leere Bühne bespielt worden.
Auch als frischgebackener Intendant der Sommerfestspiele in Langenlois steht Wagner-Trenkwitz vor einer Herausforderung. Trotz der Verordnungen bleibt er optimistisch, die „Fledermaus“ aufführen zu dürfen. Und wenn nicht, hätte eine Absage gewaltige wirtschaftliche Folgen für das Ensemble – die meist freischaffenden Künstler wären abermals ohne Einkommen.

Zwar bietet die Volksoper keinen etablierten Streamingkanal wie die Wiener Staatsoper an. Aber um dem Publikum dennoch das Musiktheater online näherzubringen, startete sie nicht nur ein eigenes Programm für Kinder und Jugendliche mit vielen Gewinnspielen und Gelegenheiten zum Mitmachen, sondern holte auch in einem YouTube-Video den „Donauwalzer“ zu uns nach Hause. Mit dem Dirigenten Alfred Eschwé habe ich über Idee und Umsetzung sprechen können. Als virtuellen Gruß versammelten sich einige Orchestermusiker vor ihren Kameras und spielten zu den wohl berühmtesten Melodien von Johann Strauß. Die Tonspuren wurden anschließend an die Videofachleute der Volksoper geschickt, vereint und mit Videos von Balletttänzern bespickt. Somit will auch Eschwé in den Köpfen des Publikums präsent bleiben, während er sich gleichzeitig auf imaginäre Projekte vorbereitet. Er sieht die Coronakrise als eine Zeit der Entschleunigung; so studiert er Partituren, spielt häufig am Klavier und blickt mit Hoffnung in die Zukunft.

wenn der berühmte Donauwalzer statt aus dem Orchestergraben aus den Lautsprechern ertönt… (c): Volksoper, Screenshot YouTube

Aber nicht nur die Bundestheater, sondern auch kleinere Musiktheatervereine wie beispielsweise teatro stehen vor einer großen Herausforderung. Für Juli und August steht im Stadttheater Mödling die Uraufführung des Musicals „Tom Saywer und Huckleberry Finn“ auf dem Programm. Zwar ist bei einer Absage der Termine die finanzielle Unterstützung durch Land und Bund nicht betroffen und auch die Darsteller, allesamt Kinder und Jugendliche auf semiprofessionellem Niveau, haben mit keinen finanziellen Konsequenzen zu rechnen. Dennoch wäre die Enttäuschung bei einer Absage verständlicherweise bei allen Beteiligten groß. Wie mir Komponist und Intendant von teatro, Norberto Bertassi, erzählt, hätte im April der langersehnte Probenstart stattgefunden. Er selbst arbeitet noch mit seinem Arrangeur Walter Lochmann an den letzten musikalischen Feinheiten und stellt den Darstellern Textbücher sowie die Solostücke zum Einstudieren zur Verfügung. Fieberhaft sucht er nach einem neuen Spielort und hofft, bald mit den „richtigen“ Proben beginnen zu können.

Doch auch die kleineren Produktionen, die teatro Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sind unmittelbar betroffen. Im Mai und Juni wären die Abschlussvorstellungen aller drei Jahreskurse der musical academies gewesen; mitten in den Endproben wurde der Betrieb vollständig eingestellt, die Verträge mit den Gastspielorten sind natürlich nicht mehr gültig. Bertassi versucht, auch hier eine für alle Mitwirkenden geeignete Lösung zu finden. Trotzdem sieht er ein großes Problem darin, dass Kulturbetriebe weiterhin stillgelegt sind.

Für die menschliche Seele ist es sehr wichtig, dass Theater, insbesondere Musiktheater weiterlebt. Die Leute brauchen uns Künstler, und sollte dieser Ausnahmezustand in der Kulturszene andauern, dann ist mit großen psychischen Problemen vieler Leute zu rechnen, die einsam in diesen Zeiten sind. Da hilft das Theater, weil es die Türen zueinander wieder öffnet. Ich hoffe, dass die Regierung noch großzügig uns Künstlern helfen wird, da viele nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen können. Ich eingeschlossen“ (Norberto Bertassi)

Vielen Menschen, Darstellern sowie Publikum, geht die Bühne derzeit ab. Für die junge Musicalstudentin Setareh Eskandari ist besonders die Ungewissheit, wann sie ihrem Beruf wieder halbwegs normal nachgehen darf, furchtbar. „Distance Learning“ ist in Fächern wie Ballett, Gesang oder Musikdramatik schier unmöglich. Noch dazu findet sie nicht ausreichend Platz, um zu üben und gleichzeitig ist sie oft mit Beschwerden ihrer Nachbarn konfrontiert. Viele Menschen seien zwar sehr kunstbegeistert, trotzdem sei es für sie dann unangenehm, eine Phrase unzählige Male hintereinander zu hören, bis es für sie halbwegs passe, erklärt Eskandari. Deshalb versuche sie, aus Rücksicht so wenig laute Bewegungen wie möglich zu machen und halbwegs leise zu singen. In „Tom Saywer und Huckleberry Finn“ darf sie eine Hauptrolle verkörpern, doch der ungewisse Ausgang, wann und wo gespielt werden darf, macht ihr zu schaffen. Dennoch freut sie sich riesig auf den Zeitpunkt, wenn sie mit ihren Kollegen wieder auf der Bühne stehen darf.

Setareh Eskandari beim Stretching statt auf der Uni in einem Wiener Park (privat)

Für mich bricht eine Welt zusammen, wenn ich die Bretter, die die Welt bedeuten, nicht betreten darf“ (Setareh Eskandari)

Auch Zsolt Temes, Chorsänger an der Wiener Staatsoper, befindet sich in Kurzarbeit. Er ist in Bereitschaft, muss also damit rechnen, dass der Probenbetrieb von einem Tag auf den anderen wieder hochgefahren wird. Bis dahin versucht er, sich so gut wie möglich mit anstehenden Produktionen zu befassen, Texte und Noten zu lernen, damit zumindest die nächste Saison reibungslos über die Bühne gehen kann. Gut üben kann er auf längeren Autofahrten, da er niemanden stört und auch die Konzentration fürs Singen findet. Temes bemüht sich um einen halbwegs geordneten Tagesablauf abseits des Trubels, vertreibt sich die Zeit mit Büchern, arbeitet in Haus und Garten, betreibt viel Sport. Doch am Ende des Tages muss eines gelten, wie er anhand der „Zauberflöte“ zitiert:


„Es siegte die Stärke, und krönet zum Lohn

die Schönheit und Weisheit mit ewiger Kron!“ (Emmanuel Schikaneder; „Die Zauberflöte“)

Doch andere kämpfen auch damit, plötzlich viel zu viel Zeit zu haben. Lange hat sich das Volksoper-Ensemblemitglied Juliette Khalil mit Antriebslosigkeit im künstlerischen Fach herumgeplagt, bis ihr ein Geistesblitz kam. Seit kurzem bietet die junge Musical- und Operettendarstellerin Online-Gesangsstunden via Skype für Kinder und Jugendliche an. Das eingenommene Geld spendet sie anschließend an eine bedürftige Familie – es mache ihr riesigen Spaß, auf diese Weise etwas Sinnvolles zu tun. Gleichzeitig sei die Motivation zum Singen zurückgekehrt; durch verschiedene YouTube-Tutorials bringt sie sich die Ukulele selbst bei. Am meisten schmerzt sie die Absage der letzten Spielzeit von Pierangelo Valtinonis Kinderoper „Pinocchio“, bei der Khalil noch zur Erinnerung eine Aufnahme einer Vorstellung veranlasst hätte (sie verkörperte drei Jahre lang die Hauptrolle).

Auch für Jakob Semotan ist die Situation, nicht auf der Bühne stehen zu dürfen, alles andere als leicht. Er freue sich zwar sehr, endlich mehr Zeit mit seinem eineinhalb Jahre alten Sohn zu verbringen und genieße das Familienleben, dennoch gehe ihm sein Beruf ab.

Ich übe meinen Beruf mit Herz und Seele aus und bin traurig, diese Möglichkeit bis mindestens September nicht zu haben“ (Jakob Semotan)

Dennoch erachtet der Sänger es als notwendig, dass diese Maßnahmen gezogen wurden. Nur so würden wir bald wieder schöne Theaterabende erleben können. Auch er musiziert wieder mit seiner Ukulele und bereitet sich trotz der Ungewissheit fleißig auf die kommende Saison vor.

Jede Krise hat ihre guten Seiten. Sie kann den Weg zu völlig neuen Ideen, zu mehr Kreativität und den damit verbundenen Chancen ebnen. Es ist erstaunlich, wie viele Künstler in dieser schwierigen Zeit den Kopf nicht hängen lassen, sondern positiv bleiben und auf ihre eigene, kreative Art die Situation erträglicher gestalten. Kunst ist stark von einem Publikum abhängig, und nur durch dieses kann sie überleben. Das gilt auch umgekehrt. Kunst und Kultur sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, sie können ein Leben prägen. Trotz all der widrigen Umstände ist es wunderschön zu sehen, dass das Theater auch ohne Bühne in den Köpfen der Menschen präsent sein kann. Angebot sowie Nachfrage steigen stetig; so findet man im Internet nicht nur diverse Streamingangebote früherer Aufführungen der großen Häuser, sondern auch live übertragene Geisterkonzerte internationaler Größen oder Videoprojekte von per Konferenz gemeinsam musizierenden Künstlern. Und trotzdem ist es nur ein vorläufiger Ersatz. Wie schon anfangs erwähnt, strahlt die Bühne eine völlig andere Atmosphäre aus als ein Fernseher oder Computer daheim. Eine Produktion kann mitreißend, berührend oder unterhaltend sein – diese Stimmungen können über digitale Endgeräte bei bestem Willen nicht vermittelt werden. Noch dazu verdienen sich die meisten Künstler durch diese Arbeit ihren Lebensunterhalt; durch das Erliegen der Kulturszene sind sie mehrere Monate arbeitslos. Die freie Ausübung des Berufs ist somit vollständig unterbrochen. Deshalb ist der Unmut trotz allem Optimismus groß. Vor allem von der Regierung wird ein wenig mehr Verständnis für die Theaterszene verlangt und die Künstler hoffen, auch in dieser Krise gehört zu werden. Selbst wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, gehört auch die künstlerische Sparte zur Kategorie „systemrelevante Berufe“. Denn Kunst ist eine Konstante; sie ist es, was uns alle verbindet.

Anbei noch die Links zu den genannten Projekten:

  • Oper rund um: Stayathome-Oper – „Die Fledermaus“

https://www.instagram.com/p/B_j8ag-FKTB/ (zu einem der Szenenvideos)

  • Rebecca Nelsen mit „Operatico Politico“ – „Be The Model Of Successful Social Distancing“
  • Volksoper @ home – „An der schönen blauen Donau“