Nach jahrelanger Sendepause sitzen wieder jeden Freitagabend Hunderttausende gebannt vor den Bildschirmen und verfolgen das Comeback von Starmania. Fast einen Hauch Normalität liefert die österreichische Castingshow dem Publikum, performen die Mitwirkenden doch auf der aktuell größten Bühne des Landes. Unter den insgesamt 64 Teilnehmern können auch zwei Gesichter entdeckt werden, die in der Musicalszene wohl keine Unbekannten sind: David Mannhart und Stefanie Mayer. Beide Starmaniacs haben sich nicht nur in den Vorrunden, sondern auch im Semifinale beweisen können und kämpfen in den nächsten Wochen um den Sieg in der Sendung. In einem persönlichen Gespräch haben die beiden über die Zeit bei Starmania – von den allerersten Castingrunden bis kurz vor dem Semifinale – ihre Eindrücke geschildert.
Vorneweg ein kurzes künstlerisches Porträt:
David Mannhart, 15, steht seit dem frühen Kindesalter liebend gerne auf der Bühne. Neben der Mitwirkung an diversen renommierten Jugendproduktionen war er im Jahre 2014 als Michael Banks in Mary Poppins im Ronacher zu sehen. Zusätzlich zu seinen Tätigkeiten im Musicalbereich produziert und dreht er leidenschaftlich (Kurz-)Filme.
Stefanie Mayer, 25, studierte Pop- und Musicalgesang und ist seit 2016 Jugendchormitglied der Wiener Volksoper. Dort übernimmt sie neben Gesang im Ensemble auch einige Rollen wie Clara/Chiara in der BaRock-Oper Vivaldi-die fünfte Jahreszeit oder Lépida in Offenbachs König Karotte. Weiters betreibt sie ein avantgardistisches Projekt mit dem Namen Elizabeth Constance, auf dem sie ebenfalls ihre Fähigkeiten als Songwriterin beweist.
Vor den Shows
Für Mannhart kam das Comeback der Erfolgssendung gerade rechtzeitig, wie er im persönlichen Gespräch beschreibt: Er habe schon immer an einer Castingshow in Österreich teilzunehmen wollen. Aufgrund der geschlossenen Theater und zeitweisem Distance Learning findet er nun auch genügend Zeit, sich auf die Vorrunden und später eventuell die Sendungen vorzubereiten. „Also habe ich mich beworben und wurde tatsächlich genommen“, strahlt er. Der junge Sänger habe sich sehr gefreut, dass er seit langer Zeit nun wieder auf der Bühne stehen dürfe, und erzählt daraufhin: „Bei meiner Motivation zur Teilnahme bei Starmania spielt auch der Lockdown eine große Rolle. Ich möchte die Depri-Phase der vergangenen paar Monate einfach überwinden und da wird ein Liveauftritt sicher helfen.“
In die erste Show geht David mit wenigen Erwartungen: Sein großes Ziel sei stattdessen, Erfahrungen zu sammeln und von der Probenzeit möglichst viel künstlerisch mitzunehmen. Gecoacht von Monika Ballwein, geht er mit dem Song „You Raise Me Up“ in die erste Vorrunde – ausgerechnet die letzte der vier – von Starmania. Auch Stefanie Mayer muss sich bis zur vierten Sendung gedulden, bis sie mit Andra Days Powerballade „Rise Up“ antritt.
Was die beiden Teilnehmer vereint: ihr Bezug zum Musical. Sowohl Mayer als auch Mannhart stehen seit ihrer frühen Kindheit auf der Bühne; nun versuchen sie ihr Glück in einem Pop-Wettbewerb. Ob dieser Genrewechsel sich auf die Performance auswirkt? „Musik ist immer etwas Intuitives“, meint Stefanie Mayer dazu. „Aber auch wenn die Unterschiede nicht groß sind, es ist natürlich weniger Show dabei als beim musikalischen Unterhaltungstheater.“ David Mannhart ist der derselben Meinung, empfindet den reinen Popgesang aber auch als leichter – schließlich werde nur gesungen und die Regieanweisungen fielen auch weg. Umso mehr freuen sich aber beide, in diesem Genre mehr Erfahrungen zu sammeln, und bereiten sich auf die erste Show vor.
Vor dem Semifinale
Die erste Show ist ein aufregendes Ereignis: Beide Starmaniacs schaffen es mit ihrer Auswahl und zwei „Weiter“-Tickets ins Semifinale. Besonders Stefanie Mayer, die ebenfalls erwartungslos die Sache angegangen ist, ist erleichtert: „Sobald ich den ersten Schritt auf die Bühne gesetzt habe, habe ich mich richtig wohlgefühlt. Auch wenn das Publikum fehlt, ist es schön, die Musik fühlen und den Augenblick genießen zu dürfen.“
Auch Mannhart gehen die Zuseherinnen und Zuseher sehr ab, denn als Sänger habe er nicht die Möglichkeit, den Enthusiasmus des Publikums aufzunehmen. Aber immerhin findet sich unter den wenigen Zugelassenen die Jury (bestehend aus Tim Bendzko, Ina Regen und Nina „Fiva“ Sonnenberg), die von beiden Starmaniacs positiv überzeugt gewesen ist und ihnen eine weitere Chance im Semifinale bestimmt hat.
Vor dem Finale
Im Semifinale haben die beiden Starmania-Teilnehmer die Möglichkeit, mit ihrer Songauswahl eine andere künstlerische Facette von sich zu zeigen. Stefanie Mayer geht mit „Ain’t No Other Man“ von Christina Aguilera ins Rennen, David Mannhart probiert ein Genre aus, mit dem er bisher noch nie eine Berührung gehabt hat, und singt von Lemo „Der Himmel über Wien“. Damit kann er die Jury voll und ganz begeistern und zieht mit dem heiß begehrten Starticket sofort in die Finalshows ein. Auch Stefanie Mayer wird dabei sein; mit zwei soliden „Weiter“-Votings und hauptsächlich positiver Resonanz von der Jury ist sie ebenfalls ins Finale aufgestiegen.
Man darf also gespannt sein, wohin der Weg der beiden Künstler noch führen wird – am 16. April sind Stefanie Mayer und David Mannhart in der nächsten Ausstrahlung von Starmania zu sehen. Die Daumen sind gedrückt!
TV-Tipp: Freitag, 16. April 2021 – Starmania: die erste Finalshow. ORF1, 20:15 Uhr.